Refugees welcome – die Doppelmoral der westlichen Gesellschaft
Fleischkonsum – Welthunger – Krieg: Erkenne den Zusammenhang!
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Die Leiche eines kleinen Jungen am Strand von Bodrum erschüttert Europa. “Wie ist so etwas möglich? Was können wir tun, um diesen armen Flüchtlingsfamilien zu helfen und so ein Drama zukünftig zu verhindern?“ Es werden Spenden gesammelt und Flüchtlinge an Bahnhöfen begrüßt, um ihnen zu zeigen, wie willkommen sie sind. Ein netter Zug, das finde ich durchaus; diese Welt braucht meiner Meinung nach Menschen, die mitfühlen und sich engagieren.
Jedoch muss ich ganz ehrlich gestehen, dass ich mich frage: Warum schockt euch das Foto des kleinen, toten Aylan in den Medien, wo dies doch in Kriegsgebieten ein alltägliches Bild ist und da weltweit rund 8,8 Millionen Menschen jährlich verhungern? Hunger, das ist das Stichwort, mit dem ich mich in diesem Artikel beschäftigen möchte; Welthunger vs. Maßlosigkeit der westlichen Gesellschaft. Ich spreche hiermit genau die an, die den Hunger auf der Welt zu einem großen Teil verursachen und somit auch für eine Vielzahl von Kriegen mitverantwortlich sind*: genau, Fleischfresser! Die Spezies von Menschen, die so lange die Augen vor der Grausamkeit der Welt zu verschließen gelernt hat, bis sie ihnen buchstäblich vor die Füße geschwemmt wird.
Fakt ist: Weltweit wird so viel Nahrung produziert, dass statistisch betrachtet kein Mensch hungern müsste! Schuld sind “wir“, die Bürgerinnen und Bürger der Wohlstandsländer, vom Konsum getrieben, von den Medien und der Politik geblendet, rechtfertigen wir den Verzehr von Tieren, obwohl Fleisch ohne Frage Lebensmittelverschwender Nummer eins ist und in Kombination mit dem Massenkonsum zu einer drastischen Verarmung der Dritten Welt führt.
Da Europa aufgrund von zu wenig Ackerflächen als auch aus klimatischen Gründen nicht in der Lage ist, die Lebensmittel-Versorgung der ganzen herangezüchteten, versklavten Tiere, die zum Verzehr vorgesehen wurden, abdecken zu können, muss rund ¾ der pflanzlichen “Nutz“-Tiernahrung aus Dritte-Welt-Ländern importiert werden. Für die Bewohner der Armutsländer bleibt so gut wie nichts übrig, denn die globalen Märkte zahlen so gut, dass die Staatsoberhäupter in Afrika und anderen armen Regionen das Hungern und den Tod ihres Volkes dafür billigend in Kauf nehmen. Durch jedes Stück Fleisch, das gegessen wird, steigt der Hunger weltweit an! Zur Produktion einer tierischen Kalorie werden fünf bis dreißig pflanzliche Kalorien verfüttert – je nach Tierart. Durch den Verzicht auf ein 225g-Steak könnten rund 40 hungernde Menschen einen Tag lang ernährt werden.
“ Und das Land, das ursprünglich groß genug war, um all seine Bewohner zu ernähren, wird auf einmal zu klein sein. Also werden wir von den Nachbarn Land abschneiden müssen, wenn wir genug haben wollen zur Viehweide und zum Ackerbau, und sie auch wiederum von unserem, wenn sie sich ebenfalls gehen lassen und – die Grenzen des Notwendigen überschreitend – nach unangemessenem Besitz streben. Und so werden wir von dann an Kriege führen müssen.“ (Sokrates)
Natürlich müssen wir den Menschen helfen, die vor Gewalt und Hunger in dieses Land geflohen sind und ich freue mich, dass wir in Deutschland europaweit mit einer Vorbildfunktion voran gehen, doch habe ich auch Angst. Ich fürchte mich davor, dass die Millionen von Flüchtlingen, die sich in sogenannte Wohlstandsländer retten, sich nach und nach den gleichen Lebensstil aneignen und wir unbehelligt in eine Spirale der Zerstörung geraten. Kriege in Schwarzafrika aufgrund von Hunger und Verarmung scheinen vorprogrammiert zu sein. Willkommenskultur hin oder her: Allein flächenmäßig kann keine Umsiedlung der Dritten Welt nach Europa funktionieren – das liegt auf der Hand. Daher ist Umdenken angesagt! Kleider- und Sachspenden sind notwendig, keine Frage, doch wichtiger ist es, die Ursachen zu bekämpfen statt die Symptome zu lindern. Natürlich können wir gegen die USA wettern, die nach Meinung vieler die (Mit-)Schuld an diversen Kriegen trägt und sich nicht großartig an der Flüchtlingshilfe beteiligt. Das kann man machen, gerne auch öffentlich und mit Gebrüll, doch was ist einfacher und effektiver als bei sich selber anzufangen? Es ist weniger schwierig als gedacht, den Aufschnitt wegzulassen, das Hackfleisch in der Bolognese gegen Soja-Hack zu ersetzen und dem Körper durch Obst und Gemüse die Vitamine zuzuführen, die er beim McDonald’s-Besuch bitterlich vermisst. Setzt den ersten Grundstein für eine menschen- und tierleidfreie Zukunft, rettet Leben allein durch eure täglichen Entscheidungen und tut, ganz nebenbei, auch eurem Körper und eurer Seele etwas Gutes dabei – go veggie!
*Die Wahrscheinlichkeit von Kriegen, Aufständen und Revolutionen steigt laut Weltbank um 50 Prozent, wenn zuvor das Wirtschaftswachstum eines Landes um fünf Prozent gesunken ist. Quelle: http://www.welthungerhilfe.de/kreislauf-hunger-krieg.html